Hexenbälger

Nur mal eben eine Notiz und jetzt mittenmang dabei:

 

Plötzlich hielt er im Schwimmen inne. Ein Schatten schien mit einem Mal über dem Weiher zu liegen. Das Wasser kam ihm von einer Sekunde auf die andere eiskalt vor. Verschwunden waren die niedlichen Feen, keine schillernden Libellen flogen mehr von Seerose zu Seerose und selbst die Vögel hatten ihren Gesang eingestellt. Tinkim bekam eine Gänsehaut. Er fror. Außerdem wurde es seltsamerweise dunkler.
„Sid?“ Seine Stimme war ein zaghaftes Flüstern. Fröstelnd schwamm er zwei Züge weiter, da lösten sich Reiter aus den Schatten und zügelten ihre riesigen Rösser am Ufer. Tinkims Herz setzte für mehrere Schläge aus. Ordensmänner! Und er saß hier im Wasser in der Falle. Zwischen den stummen Reitern kroch auf Händen und Füßen eine spinnenartige Gestalt heran. Schnüffelnd hob sie den Kopf mit den blinden, milchigen Augen und zischte ein einziges Wort:
„Hexenbalg!“


Inzwischen schon ein Stückchen weiter:

Langsam sank Tinkims Körper tiefer und tiefer in die Dunkelheit hinab und näherte sich dem Grund des Weihers. Blonde Haarsträhnen trieben wie Algen um sein regloses Gesicht. Die blauen Augen waren geschlossen. Dafür stiegen silbrige Luftblasen von seinen blasser werdenden Lippen auf und trudelten zurück an die Wasseroberfläche. Schließlich sank sein bewegungsloser Leib in den schlammigen Grund und wirbelte dort den Schlick auf.